Ein Jahr ist es jetzt schon her, dass die ersten Corona-Infektionen in Deutschland aufgetreten sind. Ein Jahr Ausnahmezustand liegt hinter uns. Die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zur Normalität ist nach dieser langen Zeit absolut verständlich. Aber wie realistisch ist diese Hoffnung eigentlich?
Du ahnst es vielleicht: Dieser Text wird kein „Mut-mach-es-wird-alles-wieder-gut“-Text werden. Er wird auch nicht zehn Mal das Wort „Herausforderung“ enthalten. Und schon gar nicht will ich über die „tollen Chancen“ schreiben, die wir alle in der Krise doch bitte mal sehen und nutzen sollen. Stattdessen will ich einen realistischen Blick auf die aktuelle Situation wagen. Und mich dann fragen: Was können wir trotzdem tun? Und wie können wir lernen, gut mit der Krise zu leben?
Chancen und neue Möglichkeiten, ja, die gibt es sicher auch. Wir bei TANZ IM LADEN sind dafür eigentlich ein tolles Beispiel: Wir haben uns zum Beispiel im letzten Jahr auf eine Förderung beworben, die uns unterstützen soll, neue digitale Konzepte zur Tanzvermittlung zu entwickeln. Wir haben diese Förderung bekommen und planen nun tolle Online-Projekte – mit Fördergeld, das es ohne Corona-Krise wohl niemals gegeben hätte.
Unsere Strategie: Mit der Krise leben
Im Grunde verfolgen wir damit die Strategie weiter, die wir schon im letzten Jahr begonnen haben: Wir versuchen erst gar nicht, die Krise auszusitzen. Stattdessen arbeiten wir aktiv weiter, wir leben mit der Krise, entwickeln uns nach den neuen Möglichkeiten, erfinden uns neu. Was bleibt uns auch anderes übrig, wenn wir überleben wollen?
Nebenher haben wir alle aber natürlich noch ein „normales“ Leben. Unser Team besteht aus Müttern, Freiberuflerinnen, Künstlerinnen, Studentinnen… Da ist die Mehrfachbelastung, die insbesondere die Eltern von Kindern betrifft, die jetzt nicht in Schule oder Kita gehen können. Da sind berufliche Probleme, weil Aufträge wegbrechen. Da ist die Sorge um ältere oder vorerkrankte Angehörige, die eine Corona-Infektion vielleicht nicht gut überstehen würden.
Bei den vielen Belastungen, die unser Team genauso wie alle anderen betrifft, ist es zu verständlich, sich nach der Karotte vor der Nase zu sehnen, während wir im sich immer schneller drehenden Hamsterrad rennen: die Karotte vor unserer Nase, das ist dann wohl das Ende der Pandemie. Die Rückkehr zum gewohnten Alltag, mit offenen Schulen und Kitas, Urlauben und Restaurantbesuchen, Treffen mit Freunden und das Genießen der alten Freiheiten.
Die Sehnsucht nach Normalität ist groß
Auch wir sehnen uns sehr nach unserem Studio, nach Tanz-, Yoga- und Pilatesstunden in Gemeinschaft. Nach einem Schnack mit unseren Teilnehmer*innen vor oder nach der Stunde, bei dem wir uns real und in echt in die Augen sehen können. An manchen Tagen haben wir überhaupt keinen Bock mehr auf Online und würden so viel lieber den nächsten Vor-Ort-Workshop planen als neue digitale Konzepte zu entwickeln. Allein: es nutzt ja nichts!
Die Realität ist nämlich: wir können euch im Moment absolut nicht sagen, wann wir überhaupt wieder Präsenz-Kurse anbieten können/wollen/dürfen. Und die Karotte vor unserer Nase zu jagen, damit haben wir sehr schnell aufgehört. Natürlich kann es sein, dass wir auch dieses Jahr wie im letzten Jahr einen ruhigen Sommer erleben werden – und sei sicher, dass wir diesen dann nutzen werden, um dir auch wieder vor Ort Angebote zu Bewegung und Entspannung zu machen! Wir wollen aber nicht allein auf diesen Punkt hinleben, der vielleicht ja gar nicht eintreffen wird.
Mit der Krise leben: Dazu braucht es zwei
Stattdessen ist unsere Einstellung klar: Wir müssen uns anpassen. Wir müssen MIT der Krise leben und nicht gegen sie ankämpfen. Wir wollen Mittel und Wege finden, wie wir trotzdem zusammenkommen können und dir ganz viel Tanz, Bewegung und Entspannung anbieten können. Dann eben Online.
Damit das Erfolg hat, braucht es aber immer zwei. Unser Part ist klar: Wir machen dir Angebote, die dich in anstrengenden Pandemiezeiten unterstützen können, kleine Auszeiten im Alltag zu finden und dir selbst etwas Gutes zu tun. Auf der anderen Seite brauchen wir aber auch dich: Du musst bereit sein, ebenso wie wir zu denken: Ich muss MIT der Krise leben und nicht gegen sie.
Was kann dir das Leben JETZT leichter machen?
Die Situation auszusitzen, einfach keine Kurse mehr zu besuchen, Online-Unterricht doof zu finden – wir glauben, das ist nicht der richtige Weg. Jedenfalls dann nicht, wenn niemand weiß, wie lange die Krise noch dauern wird. Und genau an diesem Punkt sind wir leider gerade.
Lass uns also gemeinsam schauen, was wir aus der aktuellen Situation machen können. Lass uns im Hier und Jetzt leben. Lass uns herausfinden, was uns unser Leben JETZT erleichtern kann und nicht allein auf eine bessere Zukunft hoffen. Mit regelmäßiger Zeit für dich, mit einem Kurs, der dein körperliches Wohlbefinden steigert, dich zugleich bewegt und entspannt, kannst du dir ein kleines Highlight im Alltag setzen.
Viele, viele unserer Teilnehmer*innen schätzen genau das seit Beginn der Pandemie und nutzen unsere Online-Angebote mit Begeisterung. Auch für die Kinder und Jugendlichen aus unseren Kursen ist es ein Stück Normalität und sozialer Ausgleich in dieser anstrengenden Zeit. Es gibt uns allen so viel Kraft, regelmäßig zusammenzukommen, uns gemeinsam zu bewegen, uns live und in Farbe – wenn auch nur via Zoom – zu sehen, miteinander sprechen zu können und uns auszutauschen.
2021 soll sich unser Online-Kreis vergrößern!
Wir wünschen uns nichts so sehr, als dass sich dieser Kreis noch vergrößert! Abwarten und hoffen ist so 2020. 😉 2021 heißt für uns: Die Situation annehmen, damit leben und arbeiten – mit ein bisschen Bewegung und Entspannung in unseren Kursen wird das auch direkt viel leichter. Wir freuen uns, wenn du dich uns anschließt!