TANZ IM LADEN ist immer im Wandel – und manchmal werden wir dazu gezwungen. Zum Beispiel durch eine weltweite Pandemie… In Teil zwei unserer Blogreihe geht es genau darum: Wie gehen wir mit einer Pandemie-Situation, deren Ende nicht abzusehen ist?
In dieser Blogreihe nehme ich, Melanie Jung, Gründerin und Leiterin von TANZ IM LADEN, dich mit auf eine Reise in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft meines Studios für Bewegung und Tanz. In Teil zwei geht es um die Herausforderung, die uns im letzten Jahr alle ereilt hat: Wie umgehen mit einer Pandemie-Situation, deren Ende nicht abzusehen ist?
Zu einem Zeitpunkt, an dem TANZ IM LADEN wirklich gut lief und ich sehr zufrieden mit der Entwicklung des Studios war, sollte plötzlich alles einmal kräftig durchgeschüttelt und auf die Probe gestellt werden: Im März 2020 zwang uns Corona dazu, noch einmal etwas ganz Neues zu entwickeln. Unser altes und bewährtes Konzept von Studio-Unterricht und analogen Workshops war plötzlich und unerwartet nicht mehr zu realisieren.
Um für unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiter da zu sein zu können, war unsere einzige Chance der Online-Unterricht. Wir haben sofort Nägel mit Köpfen gemacht und gar nicht erst abgewartet, wie sich die Situation weiter entwickeln würde. Super schnell haben wir auf Online-Unterricht umgestellt. Teil der Umstellung: Ein brandneues Online-Portal, über das alte und neue Teilnehmer*innen an unseren Online-Live-Klassen teilnehmen, aber auch Aufzeichnungen der Unterrichtsstunden zum eigenen Üben Zuhause nutzen können. TANZ IM LADEN Online war geboren.
Schnelle Entscheidungen wurden wichtig
Eines meiner wichtigsten Learnings aus dieser Zeit ist die Bedeutsamkeit, schnelle Entscheidungen zu treffen. Nicht, dass mir das immer leicht fiele, aber ich habe festgestellt, dass es gerade in Krisenzeiten absolut essenziell ist. Schnelle Entscheidungen sind wichtig, um zügig in die Umsetzung von neuen Dingen zu kommen. Langes Zögern ist gerade bei einer so unbekannten Situation wie einer Pandemie verständlich – kostet dann aber auch wahnsinnig viel Energie und man bleibt in einer Warte-Position, aus der man nur schwer wieder herausfindet.
Mit TANZ IM LADEN habe ich es anders gemacht, was aber nicht heißen soll, dass auch relativ schnellen Entscheidungen nicht doch manchmal lange Prozesse vorausgehen – und man Glück hat, wenn man auf alte Erfahrungen zurückgreifen kann. So war das auch bei mir und meinem Team: Seit 2016 beschäftige ich mich intensiv mit Online-Marketing und auch mit Fragen rund ums Online-Business. Dadurch hatte ich mich schon viel mit digitalen Tools auseinandergesetzt und auch der Austausch mit anderen Selbständigen z.B. über Videokonferenzen, war mir schon sehr selbstverständlich geworden.
Der Weg zum Online-Unterricht
Immer mal hatte ich auch darüber nachgedacht, ob es Möglichkeiten gäbe, unsere Arbeit bei TANZ IM LADEN auch Online weiterzugeben. Vor Corona hatte ich da eher an einzelne Workshops gedacht, z.B. meinen bewährten Workshop „Füße & Beine gut koordiniert“, der auch überregional sehr beliebt ist. Zunächst hatte ich dabei an eine Online-Nachbetreuung der Workshop-Teilnehmer*innen oder auch Online-Trainingsstunden gedacht. Es gab also schon Ideen in meinem Kopf, wie das Internet für TANZ IM LADEN noch wichtiger werden könnte.
2019 wurde die Idee dann durch einen Zufall noch wichtiger: Im Sommer 2019 haben wir unser Studio renoviert, was ein riesiger Kraftakt war, aber auch ganz wunderbar. Außerdem war es auch noch mal ein Bekenntnis zu unserem Studio an diesem Standort. Gegen Ende der Renovierung tauchten dann aber plötzlich bei einer Begehung des Kellers Probleme auf: Es sah danach aus, als wäre eine große Sanierung der Kellerräume nötig – mit der Konsequenz einer gegebenenfalls sechsmonatigen Baustelle, in der wir unser Studio nicht hätten nutzen können.
Online-Unterricht als gute Ausweichlösung
Zwei Wochen lang war ich im totalen Alarmmodus und mein Gehirn ratterte, wie wir diese Situation bewältigen könnten. Für die Kindertanzstunden am Nachmittag hätten wir uns vielleicht in benachbarten Studios im Viertel einmieten können. Mir war aber schnell klar, dass wir für die vielen Abendstunden sicher keine Ausweich-Räumlichkeiten finden würden. Und dann dachte ich: OK Worst-Case – wir unterrichten online. Dann müssen wir diesen Sprung einfach mal wagen!
Es kam dann zum Glück ganz anders: die Sanierungen konnten vollzogen werden, ohne unseren Studiobetrieb zu beeinträchtigen. Aber ich glaube, dass diese Krisensituation und der Fakt, dass ich schon einmal gezwungen war, gründlich über Online-Unterricht nachzudenken, der entscheidende Punkt war, warum wir mit Ausbruch von Corona so schnell und ohne großes Zögern in den Online-Unterricht springen konnten.
To be continued…
Im nächsten Teil der Reihe „TANZ IM LADEN im Wandel“ erzähle ich dir, was ich allein im letzten Jahr gelernt habe und warum ich das Online-Unterrichten auch als dauerhaftes weiteres Standbein nicht mehr missen will.